Transformation, Ungleichheit, Umverteilung: Welche Zukunft für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?

Veranstaltungsort: Campus der Universität Wien („Altes AKH“), Festivalzelt in Hof 1
Lage des Zelts: https://goo.gl/maps/8FjYQNtdnaUiKCcs6
Eintritt frei
Eine Vorabanmeldung ist nur zur Online-Teilnahme über ZOOM erforderlich.

Debatte mit Dorothee Bohle (Universität Wien), Robert Misik (Journalist, Wien) und Philipp Ther (RECET). Moderation: Jannis Panagiotidis (RECET)

Ungleichheit ist eine zentrale Herausforderung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die neoliberale Transformation West- und Osteuropas seit den späten 1970er Jahren führt zu wachsender Ungleichheit auf verschiedenen Ebenen, zwischen gesellschaftlichen Klassen, zwischen Stadt und Land, zwischen verschiedenen Ländern und Regionen. Der Sozialstaat, der die viel zitierte Schere zwischen Arm und Reich schließen soll, steht nunmehr seit Jahrzehnten unter Druck. Welche Auswirkungen hat zunehmende Ungleichheit auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Stellt sie eine Gefahr für das demokratische System dar? Was können traditionelle sozialstaatliche Ausgleichsmechanismen noch leisten? Oder ist Chancengleichheit statt Umverteilung der Schlüssel zu mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft? Diese Fragen wird dieses hochkarätig besetzte Podium vor dem Hintergrund historischer und aktueller Entwicklungen diskutieren. 

Dorothee Bohle ist Professorin für vergleichende Politikwissenschaft an der Universität Wien. Zuvor war sie Professorin für Politikwissenschaft am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und an der Central European University, Budapest. Ihre Forschung befindet sich an der Schnittstelle von vergleichender Politikwissenschaft und politischer Ökonomie, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Ostmitteleuropa. Sie ist die Autorin von Capitalist Diversity on Europe‘s Periphery (Cornell University Press 2012, zusammen mit Béla Greskovits), das 2013 mit dem Stein Rokkan Prize in Comparative Research ausgezeichnet wurde, und von Europe’s New Periphery: Poland’s Transformation and Transnational Integration (Münster: Westfälisches Dampfboot 2002).

Robert Misik ist Journalist und Sachbuchautor aus Wien. Er hat eine Vielzahl von Publikationen zu Themen von Kapitalismus und Globalisierung, Freiheit und Gleichheit und zur Geschichte der Sozialdemokratie vorgelegt, darunter Die falschen Freunde der einfachen Leute (Suhrkamp 2019), das den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch 2019 erhielt. Am Bruno-Kreisky-Forum für internationalen Dialog leitet er die Veranstaltungsreihe Genial dagegen

Philipp Ther ist Professor für Ostmitteleuropäische Geschichte an der Universität Wien, wo er auch das Research Center for the History of Transformations (RECET) leitet. Zuvor war er Professor für vergleichende europäische Geschichte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Sein Buch Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa (Suhrkamp) wurde auf der Leipziger Buchmesse 2015 mit dem Sachbuchpreis ausgezeichnet. Die englische Ausgabe Europe Since 1989: A History wurde vonPrinceton University Press veröffentlicht. Zuvor publizierte er Die Dunkle Seite der Nationalstaaten: ethnische Säuberungen im modernen Europa (2012, engl. 2014) und In der Mitte der Gesellschaft: Operntheater in Zentraleuropa 1815–1914 (2006, engl. 2014). Sein Buch Die Außenseiter: Flucht, Flüchtlinge und Integration im modernen Europa (2017, engl. 2019) ist eine Synthese der Geschichte von Flucht und Flüchtlingen im modernen Europa. Zuletzt publizierte er Das andere Ende der Geschichte: Über die Große Transformation (Suhrkamp2019), dessen englische Übersetzung How the West Lost the Peace: The Great Transformation Since the Cold War im Mai 2023 bei Polity Press erscheint. 2019 erhielt er den Wittgenstein Preis des FWF, den höchsten Wissenschaftspreis in Österreich, dotiert mit 1,5 Millionen Euro.

Jannis Panagiotidis ist wissenschaftlicher Leiter des Research Center of the History of Transformations (RECET). Von 2014 bis 2020 war er Juniorprofessor für Migration und Integration der Russlanddeutschen am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) an der Universität Osnabrück. Aktuell schreibt er an einem Buch zur Geschichte und Gegenwart des antiosteuropäischen Rassismus (mit Hans-Christian Petersen). Er leitet außerdem ein Forschungsprojekt zu postsowjetischen Migrationscommunities in Deutschland (als Teil des Forschungsverbunds Ambivalenzen des Sowjetischen, finanziert von der Volkswagenstiftung). Er ist der Autor von The Unchosen Ones. Diaspora, Nation, and Migration in Israel and Germany (Indiana UP, 2019) und Postsowjetische Migration in Deutschland: Eine Einführung (Beltz Juventa Verlag, 2021)

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